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Thyreoiditis de Quervain: Eine seltene Schilddrüsenentzündung

  • Autorenbild: mate trogrlic
    mate trogrlic
  • 17. Juli 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Juli 2024

1. Einleitung

Die Thyreoiditis de Quervain, auch subakute Thyreoiditis genannt, ist eine seltene entzündliche Erkrankung der Schilddrüse. Sie ist nach dem Schweizer Arzt Fritz de Quervain benannt, der sie 1922 erstmals beschrieb. Die Krankheit betrifft Frauen häufiger als Männer und tritt meist zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf.


2. Klinische Beschwerden

Die Symptome der Thyreoiditis de Quervain entwickeln sich typischerweise über mehrere Wochen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Schmerzen und Druckgefühl im Hals: Die Schmerzen können auf einen oder beide Seiten des Halses beschränkt sein und in den Kiefer, die Ohren oder den Nacken ausstrahlen. Sie sind meist stärker morgens und nehmen im Laufe des Tages ab.

  • Fieber und Schüttelfrost: In den ersten Tagen der Erkrankung kann es zu Fieber und Schüttelfrost kommen.

  • Müdigkeit und Schwäche: Die Patienten fühlen sich oft müde und schlapp.

  • Schilddrüsenfunktionsstörungen: In der akuten Phase der Erkrankung kann es zu einer vorübergehenden Überfunktion (Hyperthyreose) oder Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse kommen.

  • Weitere Symptome: Seltener können auch Halsschmerzen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vergrößerte Lymphknoten im Hals auftreten.


3. Ätiologie

Die genaue Ursache der Thyreoiditis de Quervain ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das Immunsystem die Schilddrüse fälschlicherweise als fremd erkennt und angreift.


4. Diagnose

Die Diagnose der Thyreoiditis de Quervain wird anhand der typischen Symptome, der körperlichen Untersuchung und verschiedener Bluttests und einer Ultraschalluntersuchung gestellt. In den Bluttests können erhöhte Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie der Entzündungsmarker CRP und Blutsenkung festgestellt werden.


Ultraschalluntersuchung:

Bei der Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse kann der Arzt die Größe, Form und Struktur der Schilddrüse beurteilen. In der Thyreoiditis de Quervain ist die Schilddrüse oft vergrößert und echoarm, d.h. sie erscheint im Ultraschall weniger dicht als gesundes Schilddrüsengewebe.

 

Schilddrüsenszintigraphie:

Ein wichtiges diagnostisches Verfahren bei der Thyreoiditis de Quervain ist die Schilddrüsenszintigraphie. Dabei wird dem Patienten eine radioaktiv markierte Substanz injiziert, die von der Schilddrüse aufgenommen wird. In der anschließenden Szintigraphie kann der Arzt die Schilddrüse bildlich darstellen und beurteilen, ob die Schilddrüse gleichmäßig radioaktives Material aufnimmt.


Typische fehlende Darstellung der Schilddrüse:

Bei der Thyreoiditis de Quervain ist die Schilddrüse in der Szintigraphie oft nur schwach oder gar nicht sichtbar. Dies liegt daran, dass die Entzündung die Aufnahme des radioaktiven Materials durch die Schilddrüse beeinträchtigt.


5. Behandlung

Die Behandlung der Thyreoiditis de Quervain zielt darauf ab, die Entzündung zu lindern und die Symptome zu kontrollieren. In den meisten Fällen heilt die Krankheit innerhalb von wenigen Monaten von selbst aus.


Kortikosteroide und entzündungshemmende Medikamente NSAID (NSAID sind Arzneimittel mit entzündungshemmender, schmerzstillender und fiebersenkender Wirkung. NSAID steht für „non-steroidal anti-inflammatory drug“, es sind nicht steroidale Antirheumatika).


Die Therapie der Thyreoiditis de Quervain besteht in der Regel aus der Gabe von Kortikosteroiden wie Prednison. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und lindern die Schmerzen und das Druckgefühl im Hals. In einigen Fällen können auch entzündungshemmende Medikamente (NSAID) wie Ibuprofen oder Paracetamol zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden.


Weitere Maßnahmen:

Zusätzlich zu den Medikamenten können Bettruhe, Halswickel und schmerzlindernde Gurgellösungen die Symptome lindern. In seltenen Fällen, wenn die Entzündung sehr stark ist oder nicht auf die medikamentöse Therapie anspricht, kann eine Operation der Schilddrüse erforderlich sein.


6. Verlauf und Prognose

Die Prognose der Thyreoiditis de Quervain ist gut. In den meisten Fällen heilt die Krankheit innerhalb von 3 bis 6 Monaten von selbst aus. Bei einigen Patienten kann es jedoch zu einem Rückfall kommen.

 





 


 
 
 

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